Auf Vorschlag von Julius W. haben sich 13 folgende Teilnehmer beim Busunternehmen Berr zum Rennradeln in Cesenatico, Italien angemeldet:
Julius mit Gaby, Günter A. mit Brigitte, Götz L. mit Gaby und Tochter Anke aus der Schweiz, Günter Z. und Hannelore sowie Willi A., Helmut R., Harro K. und Walter H..
In Höhenkirchen und Bruckmühl steigen wir um ca. 23 Uhr in den Bus. Die Räder werden sorgfältig in einem Anhänger verstaut. Nach nächtlicher, ungewohnter und ungemütlicher Busnachtfahrt erreichen wir nach zwei Stopps am Samstagmorgen um 7.30 unser Hotel Capitol in Gatteo a Mare bei Cesenatico.
Ein exzellentes und umfangreiches Frühstück weckt unsere Lebensgeister wieder auf. Um ca. 10 Uhr beziehen wir unsere Zimmer und nach kurzer Augenpflege schwingen wir uns zur ersten Ausfahrt auf unsere Rennräder. Götz und Gaby warten noch auf ihre Tochter Anke aus der Schweiz, so dass die erste Einfahrtour mit 10 Personen stattfindet. Julius führt die Gruppe an und wir fahren zunächst durch etwas stressigen Straßenverkehr nach Santarcangelo. Von dort geht es direkt zurück ans Meer. Nach 40 km erreichen wir unser Hotel, relaxen und bereiten uns auf das hervorragende Abendessen vor.
Da uns eine Menge Schlaf fehlt, verschwinden wir anschließend früh auf unseren Zimmern.
Nach dem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen nehmen einige von uns an dem halbstündigen Stretchingkurs teil. Die beweglichste von uns ist natürlich Anke. Um 9.30 Uhr treffen sich alle vor dem Hotel und fahren in den vorher angemeldeten RR-Kursen mit.
Die stärkste Gruppe nennt sich „Giro“. Hier fahren nur ambitionierte RRadler mit, die im Stande sind, schon am ersten Tag 100 km und 1000 Hm in gutem 30iger Schnitt zu fahren. Anke gehört dazu.
Die anderen aus unserer Gruppe begnügen sich mit der niedrigeren Klasse, den Espressopedalisten, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Die gemütlicheren haben Hans als Führer. Er ist Deutscher und vermittelt uns des öfteren kulturelle Aspekte aus der Gegend, was uns sehr gefällt.
Darüberhinaus gibt es noch zwei Cappuccinogruppen. Eine für Rennräder, die der eine oder andere unserer Gruppe in Anspruch nimmt und eine für Mountainbiker.
Der Berichterstatter fährt in der Gruppe vom Hans. Die Route führt über Cesena, Monte Leone, Sogliano al Rubicone, Borghi, Savignano sul Rubicone, San Mauro Pascoli zurück zum Hotel. Hier treffen wir nach ca. 75 km um ca. 15.30 Uhr ein. Auf uns wartet schon ein Nudelbuffet, um den stärksten Kohldampf zu lindern. Die anderen Gruppen sind auch schon eingetroffen und so entwickelt sich schnell ein interessanter Informationsaustausch.
Anke berichtet u.a., dass der „Giro“ anstrengend war, also genau das richtige für ihre Leistungsklasse. Der Berichterstatter nutzt die Zeit, um noch vor dem Abendessen im 22 Grad warmen Meer zu schwimmen. Nach dem voluminösen Abendessen sitzen wir noch gemütlich auf der Terrasse des Hotels und lassen den Tag Revue passieren.
Montag ist der Tag der Freude. Willi hat Geburtstag. Er bekommt vom Walter ein Blumensträußchen und von uns anderen ein vielstimmiges Geburtstagslied.
Heute führt uns Hans erst nach Savignano, dann über Veruccio, Talamello und Novafeltria. Dann beginnt der Anstieg zur Festung San Leo.
„Die eindrucksvolle Festung oberhalb von San Leo liegt weithin sichtbar auf einer Höhe von 600 Metern. Sie besitzt einen ungefähr dreieckigen Grundriss mit zweiflügeligem Gebäudekomplex am steilen Abhang des in römischer Zeit als Mons Feretrius benannten Stadtberges; die gegenüberliegende Seite wird von zwei mächtigen Rundtürmen aus der Renaissance geschützt. In römischer Zeit soll auf der Felskuppe von San Leo ein Tempel für den Gott Juppiter Feretrius gestanden haben. Den Ausbau zur ursprünglich viereckigen Festung (am Bergabhang stürzte ein Teil der Burganlage in den Abgrund) unternahm im späten 15. Jahrhundert der Architekt Francesco di Giorgio Martini aus Siena nach dem Willen des Herzogs von Urbino, Federico von Montefeltro, und schuf so eine praktisch uneinnehmbare Festung“.
Bei ca. 30 Grad kämpfen wir uns mühsam über 18 Serpentinen bis zur Festung.
Dort spendiert Willi anlässlich seines Jubeltages eine Runde Bier und wir wiederholen zum Dank das Geburtstagsständchen, gefolgt von unserem Spruch : Wie trinken wir heute wieder??? Danach gönnen wir uns noch einen Cappuccino und pedalieren dann über Verucchio und Santarcangelo zurück zu unserem Hotel in Gatteo. Unser Tacho zeigt 94 km an! Nachdem wir uns am Nudelbuffet gelabt haben, nehmen wir noch ein ausführliches Bad im Meer. Am Ende des Abendessens wird plötzlich die Tür zur Küche geöffnet und ein Saxophonist marschiert in den Speisesaal und spielt ein Geburtstagsständchen, im Schlepptau folgt der Küchenchef mit einer Geburtstagstorte. Leider steuert er den Tisch eines anderen Gastes an. Aber dann kommt er auch zu Willi an den Tisch und spielt erneut sein Geburtstagständchen. Gleichzeitig erscheint eine weitere Bedienung mit einem Riesengeburtstagskuchen, auch ausgestattet mit einer dicken Wunderkerze, die mit einer Explosion erlischt. Wir sind begeistert von der Zeremonie und Willi scheint stark berührt zu sein. Anschließend verteilt er den Kuchen an unseren Tischen. Gaby L. und Hannelore Z., vielen Dank für diese gelungene Organisation.
Am Dienstag führt uns Hans über Cervia, Forlimpopoli , Bertinoro, Polenta, Fratta Terme nach Meldola, wo wir eine Cappuccinopause einlegen. Dann radeln wir bergauf nach Ranchio und nach Borello. Mit einigen Windschattenunterstützungen dank Helmut und Günter bei Cesena erreichen wir nach 97 km unser Hotel Capitol. Dem Berichterstatter reicht jetzt das Einradeln.
Am letzten Tag, Mittwoch, fährt ein Teil unserer Gruppe mit der strammen Espressogruppe, andere mit Hans und seiner leichteren Equipe. Sie treffen unterwegs auf die Girogruppe und heizen mit 35-40 km/Std. durch Halbitalien.
Dagegen fahren Brigitte A., Hannelore Z. und der Berichterstatter mit dem Zug nach Ravenna, eine als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Stadt. Die gesamten frühchristlichen und byzantinischen Baudenkmäler von Ravenna sind von außerordentlicher Bedeutung aufgrund der großen Meisterhaftigkeit ihrer Mosaikkunst. Wir staunen insbesondere über die Basilica di San Vitale und über die Basilica di Sant’Apollinare in Classe. Desweiteren erscheint uns Ravenna als eine interessante Studentenstadt mit vielen kleinen Geschäften. Zur Nachahmung wärmstens zu empfehlen!
Am Donnerstagmorgen fährt uns der „Berrbus“ wieder nach Bruckmühl und Höhenkirchen, wo wir gegen 17.30 ankommen.
Fazit: Es war alles hervorragend organisiert und das Hotel war ebenfalls sehr angenehm. Trotz der vielen Radltouren haben einige an Gewicht zugelegt.
Die Radrouten waren prima ausgesucht und anspruchsvoll. Weniger gut waren die Straßenverhältnisse (Schlaglöcher!!! und beschädigte Straßen) sowie die nächtliche Hinfahrt mit dem Bus.
Günter A.