Ski&Berg Kulturprogramm: Besuch des Diözesanmuseums Freising

Wie passen der TSV / S+B und die Sonderausstellung:

Verdammte Lust – Kirche Körper Kunst

zusammen?

Dass dies möglich ist, demonstrieren 7 neugierige Mitglieder und 3 Gäste am 25. Mai 2023 beim Besuch des Diözesanmuseums (DIMU) Freising auf dem Domberg, der ältesten Stadt an der Isar.

Schon auf dem Weg vom Bahnhof zum Ausstellungsgebäude begegnen uns das Stadtbild prägende Bärenskulpturen. Originell …!

Vom Wappentier Freisings und dem dazugehörenden Stadtheiligen Korbinian erfahren wir später noch mehr.

Das Museumsgebäude selbst ist ein Highlight der modernen musealen Architekturkunst in historischer Bausubstanz. Die SZ / AZ, namhafte Kunst- und Kulturkritiker und nicht zuletzt die Verfasserin dieser Zeilen finden dieses Gesamtkunstwerk das BESTE derzeit im Raum Süddeutschland.

Ausführende Architekten: Brückner und Brückner / Tirschenreuth!!!!

Die Zeit bis zur Führung um halb 12 nutzen wir für den Besuch der vom amerikanischen Lichtkünstler James Turell gestalteten „A Chapel for LUKE”, also der Lukaskapelle. Diese Installation, das Gesamtkunstwerk in unbeschreiblichen Licht und Farben, ist zwar ständig zu sehen, aber nur 2 Std. pro Tag (mit Überschuhen) zu betreten. Also nehmen wir das Zeitfenster und bewegen uns für kurze Zeit in einem sphärischen Raum ohne Begrenzung und einer Lichterfahrung der ganz besonderen Art. Atemberaubend …! Gänsehaut ….

Eine Kunsthistorikerin des Museums, Frau Breuer, führt uns nun knappe zwei Stunden durch die Sonderausstellung im 2. Stock des Gebäudes, das erst vor ca. 1 ½ Jahren nach 5 Jahren Generalsanierung und Umgestaltung eröffnet wurde.

Nun also hinein ins künstlerische Spannungsfeld von kirchlicher Moral, Körper, Kunst, Lust und Tragik.

Die einzelnen Themenkreise behandeln den Menschen als sexuelles Wesen, das einem theologischen Ideal gegenübersteht. Was heute offen, früher versteckt in der Kunst behandelt wurde – hier sehen wir tatsächlich viel nackte Tatsachen. Es wird einem schwindlig ob der Fantasie der Künstler, wie sie mit Sinnlichkeit, Erotik, Doppelmoral und Verzweiflung umgehen.

Künstler aller Genre, von der Antike bis in die Gegenwart, werden mit ihren einzigartigen Werken in 8 Kapiteln in dicht bestückten Räumen zu diesem Thema gezeigt.

Sie alle weisen hin auf das schwierige Verhältnis von Sexualität und Kirche. Selbst die aktuellen Diskussionen zu diesen Themen werden nicht ausgespart.

Michelangelo, Tintoretto, Leonardo da Vinci, Cranach u. a., sowie Arbeiten zeitgenössischer Künstler kann man bewundern. Großartig.

Es bleibt noch kurz Zeit für die Besichtigung der Dauerausstellung des Hauses. Es wird ein Blitzbesuch der sensationellen Sammlung kirchlicher Kunst, vorwiegend aus Bayern und dem Alpenraum. Da stehen sich u. a. die Asambrüder, Riemenschneider, und junge, auch Freisinger, KünstlerInnen gegenüber. Sehenswert.

Vor allen Dingen die lichtdurchfluteten, professionell kuratierten Räume beeindrucken, bodentiefe Fenster lassen in allen Himmelsrichtungen den Blick auf Freising zu. Und das bei einem Traumwetter.

Kurz nach 13.00 verlassen wir den Kunsttempel und freuen uns auf leibliche Genüsse.

Bei 1200 Jahren Braukultur in Freising prüfen wir nun die hopfenhaltigen Produkte des bischöflichen Brauhauses in Verbindung mit einem zünftigen Essen im Garten des Weißbräu Huberwirt. Es schließt sich ein Bummel durch die Altstadt an, der uns zurück zum Bahnhof führt. Ruckzuck sind wir wieder in München im leider stark frequentierten R-Zug. Das D-Ticket lässt grüßen.

Ein schöner, warmer, von großartigen Eindrücken, netten Gesprächen und sogar etwas sportlicher Bewegung (gefühlt 80 Höhenmeter … :)) geprägter Tag geht zu Ende.

Bis bald mal wieder.

Tina Reisinger

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