Frühjahrstraining der Rennradgruppe SKI+BERG in Italien in der Emilia-Romagna

Die Rennradgruppe SKI+BERG war mit 12 ciclisti vom 6. bis 12. Mai zum Training auf den Spuren des “Piraten“ Marco Pantani in der Regione Romagna unterwegs.

Die „ciclisti“ von SKI + BERG – ohne Willi (Fotograf) – vor dem Denkmal für Marco Pantani in Cesenatico.

I tour in bici, itinerari di fascino nel cuore verde della Romagna, immersi nella natura, ci hanno permesso di visitare i borghi piu belli d´Italia:1 Longiano, Roncofreddo, Montiano, Bertinoro, Poggio Berni, Verucchio, Repubblica di San Marino, Cervia, Lido di Classe, Sogliano und Monte Vecchio (Cippus Pantani).

An 7 Tagen, davon nur 1 Regentag, haben wir bei unserer „Cappuccino Sprint Tour“ unter Führung von unserem italienischen Guida Alfonso sono stati percorsi2 450 km con 3.500 metri di dislivello3 zurückgelegt. Wir fuhren auf vielen Streckenabschnitten des Giro d’Italia, die von den Profis am Sonntag, 14. Mai, beim Zeitfahren in Cesena gefahren werden mussten: Schon ein Erlebnis, auch wenn wir deren Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h nicht erreichten. Und insbesondere fuhr Alfonso mit uns die Trainingsstrecken, auf denen damals Marco Pantani für seine Tour de France- und Giro-Siege trainierte. Die Bergfahrten waren hart und anstrengend, aber wir haben es alle geschafft. Höhepunkte waren die Touren hoch nach Verucchio mit seinem langen Anstieg bis zu 18 %, auch wenn wir hier fast vom Sattel fielen und der Tacho gefühlt stehenblieb, so steil war es, und dann die Weiterfahrt nach San Marino ganz hoch bis zur Festung La Rocca Guaita auf 739 HM auf dem Monte Titano am Dienstag. Dafür war die Aussicht vom Belvedere und das Panorama mit Blick bis zum Meer und zu den Hängen des Apennins mit den Bergdörfern umso schöner. „Einmal im Leben“ muss man mit dem Rad bis zum höchsten Punkt des Felsens von San Marino hochgefahren sein. Und die 17 tornante4 hoch nach Sogliano am Donnerstag sowie die Challenge am Freitag hoch auf den Montevecchio, der Cippus Pantani, der Trainingsberg des „Piraten“ mit dem Denkmalfelsen oben und dem eingefassten Pantani-Erinnerungsbild, waren auch ein besonderes Erlebnis. Der Anstieg mit den auf der Bergstraße aufgesprühten wiederkehrenden Pantani-Markierungen ist quasi das „pantanigste“, was man als Amateurradler so machen kann. Bergkönigin wurde Hannelore.

Die letzten Meter zum Ziel mit dem Denkmalfelsen rechts oben mittig.

Am Mittwoch fuhr ein Teil der Gruppe wegen des angekündigten schlechten Wetters mit dem Zug nach Ravenna, um die berühmten Mosaiken zu besichtigen. Der Rest der Gruppe fuhr mit Alfonso, der meinte, es geht schon ohne Regen aus, eine Tour entlang am Meer Richtung Ravenna. Hinter Lido di Classe erwischte uns voll der Regen und das Wasser lief uns aus den Schuhen. Ausgerechnet hier vor Castiglione wurden dann 3 Platten gefahren, so dass bei strömendem Regen die Reifen gewechselt werden mussten. Aber auch das haben unsere Techniker unter Hilfe von Alfonso bewältigt. Dafür habe ich als collaboratore7 und letzter Mann bei der Regenfahrt am Rückweg durch die Saline di Cervia ca. 50 Flamingos in einer Salzlake rechter Hand von der Straße gesehen, während die anderen ciclisti vor lauter Regen und Konzentration auf den Vordermann die Flamingos übersahen. Am nächsten Tag war alles wieder trocken und die Sonne schien.

Und jetzt zu Alfonso, unserem Guida. Alfonso, ein pensionierter Ispettore der Polizia di Stato, war der größte italienische Charmeur, den ich kennengelernt habe. Unsere Frauen schmolzen nur so dahin, wenn er sie mit seinem italienischen Timbre beim Namen nannte: Gabriella, Kariin und Annelore. Einmal rief er während der Fahrt einer Frau auf einem Balkon „Ciao Bella“ zu, dass sie gleich über das ganze Gesicht strahlte. Pausen während der Fahrt kündigte er als „pipi natura“ an und dann nach einem unmissverständlichen andiamo5 ging es wieder weiter. Er sprach etwas Deutsch und ansonsten übersetzten Gabi und Walter, die relativ gut Italienisch sprachen, und was noch fehlte, glichen die ÜbersetzungsApps von Google und DeepL aus. Und durchgestylt war Alfonso von oben bis unten. Sein Trikot hatte die Farben seines Bianchi-Rennrads und sogar seine Radsocken und -Handschuhe waren in der gleichen Farbe. Die Schlussbesprechung am Freitagabend mit seiner PowerPoint-Präsentation mit Bildern der Woche war dann der Höhepunkt. Zitat Alfonso: „Abgesehen von ein paar Unannehmlichkeiten habe ich eine wundervolle Woche bei Ihnen verbracht. Eine besondere Woche. Eine Woche voller Probleme:

  1. Sonntag, der erste Tag. Hansjürgen hatte sich in Longiano zweimal verlaufen. Wir hielten 1 Stunde in der Sonne an, um ihn aufzuspüren. In der Rücklaufphase hatte Walter einen Reifenschaden (Anm.: Platten).
  2. Montag, Bertinoro, alles in Ordnung.
  3. Am Dienstag hatte Hansjürgen einen Reifenschaden (Anm.: Platten) am Hinterrad.
  4. Mittwoch war ein sehr intensiver Tag voller Emotionen: Im Regen platzte Julius im (Anm.: sein) Schlauch; Willibald hatten einen Reifenschaden am Hinter- und Vorderrad (Anm.: 2 Platten auf einmal). Die einzige Bar in Castiglione hatte Ruhetag und war geschlossen. Wir flüchteten (Anm.: wegen des Regens) in eine Take-Away-Pizzeria, die keine Toiletten hatte. (Anm.: und unsere Frauen ….. brauchten die Toilette und suchten pragmatisch eine andere Lösung).
  5. Am Donnerstag brach Götz nach ein paar km das kleine Kettenblatt an seinem Fahrrad. In Sogliano sahen wir wieder die Sonne.
  6. Freitag, Hansjürgen verließ die Gruppe wegen des kommenden schweren Anstiegs in San Carlo di Cesena und fuhr zurück nach Gatteo a Mare. Zu Beginn des Montevecchio-Aufstiegs riss Walter die Fahrradkette. Nach mehreren Versuchen, das Problem zu lösen, gaben wir auf und riefen einen Mechaniker. Nachdem das Fahrrad repariert war, stieg Walter nicht mehr auf den Berg, sondern ging lieber zurück (Anm.: er schwächelte etwas und fuhr mit dem Taxi zurück).“

Alfonso: Siete stati tutti molto bravi6

Ende gut, alles gut. Keine Verletzungen und die technischen Probleme wurden alle gemeistert. Es war eine schöne, erlebnisreiche und lustige Woche. Wir haben abends beim Bier, Grappa oder Negroni viel gelacht und das Essen im Hotel war so hervorragend, dass jeder von uns trotz anstrengender Radtouren zugenommen hat. Nicht zu vergessen ist der Geburtstag von Willibald, den wir zusammen mit den ganzen Hotelgästen und einer Polonaise der Küchenmannschaft mit Geburtstagstorte und Feuerwerk gefeiert haben.

Congratulazioni an alle Rennradler*innen von SKI+BERG

Helmut Rebl, Collaboratore7 in der Italienwoche

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  1. Radtouren mit faszinierenden Strecken im Herzen der Romagna, umgeben von Natur, mit Besuch der schönsten Dörfer Italiens.
  2. 450 km Gesamtstrecke
  3. 3500 HM
  4. Kehren
  5. auf geht’s, weiter
  6. Ihr wart alle sehr gut
  7. Hausaufgabe: selbst übersetzen

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