Wir fahren zwar in erster Linie Ski, steigen auf die Berge und sind im Sommer mit dem Rad unterwegs, aber manchmal gehen wir zusammen auch ins Museum und betreiben dort Training für Geist und Seele. Museen sind ja heute längst nicht mehr Tempel der großen Kunst, sondern auch Räume der Gesellschaft, in denen man ins Gespräch kommt über Kunst und Menschliches, über Geschichte und Gegenwart, über Menschheitsfragen und Menschenbilder. Diesmal hat Veronika, unsere Kulturorganisatorin, den Besuch der Alten Pinakothek mit der aktuellen Sonderausstellung „VENEZIA 500<< DIE SANFTE REVOLUTION DER VENEZIANISCHEN MALEREI“ ausgewählt und für uns eine Ausstellungsführung durch eine Kunsthistorikerin der Staatsgemäldesammlungen arrangiert.
Venedig ist seit Jahrhunderten mit seiner einzigartigen Fülle an historischen und kulturellen Schätzen Sehnsuchtsort für die Menschen und zieht diese in ihren Bann. So auch die Ausstellung in der Alten Pinakothek, die die venezianische Malerei der Renaissance zeigt und sich auf Porträts und Landschaften des 16. Jahrhunderts konzentriert. Zu sehen sind Werke von Giovanni Bellini, Giorgione, Palma il Vecchio, Lorenzo Lotto bis hin zu Tizian und Tintoretto, alle Zeugen einer glanzvollen Epoche in der Geschichte der Serenissima. Die Bildnisse der Belle Donne, Idealbilder schöner Frauen, zum Teil mit einer erotischen Aufladung, zeigen dem Betrachter rätselhafte Schönheiten. Aber auch die Männerporträts in der Ausstellung, die Gentiluomini, die noblen Männer, stehen den Frauenbildern in nichts nach und vermitteln dem Betrachter die republikanische Gesellschaftsordnung der Lagunenstadt.
Eine sehenswerte Ausstellung, nicht nur für Venedigliebhaber. Zum Abschluss besuchten wir noch das Museumscafé; auch hier italienisches Ambiente. Die Gespräche drehten sich allerdings nur am Rande um die Kunst von Tizian und seinen Malerkollegen, sondern um das gestrige nightrace in Schladming mit dem Gewinner Linus Straßer. Jetzt waren wir wieder bei der Kernkompetenz von SKI + BERG angekommen.
Helmut Rebl
